Der wachsende deutsche
Jedermann-Sport muss die richtige Balance finden. Zwischen Spaß und
Leistungsdenken, zwischen Erlebnis und Vermarktung. Denn nicht
Jedermann ist gleich. Motivation und Ziele der Jedermänner sind extrem
unterschiedlich. Die meisten fahren nach der Arbeit und an Wochenenden
Rad, zur Entspannung, als Ausgleich, um mit Freunden zu quatschen,
wegen des Biers danach. Bei den Jedermann-Rennen suchen sie das
Erlebnis, den Vergleich, die Aufregung davor, das Bier danach.
Bei den Events muss weiterhin jeder auf seine Kosten kommen, egal ob
er 2000 oder 20.000 Kilometer im Jahr trainiert. Bei Jedermann-Rennen
und Radmarathons kauft man sich weniger einen Startplatz. Man kauft
sich ein Erlebnis. Ein Radrennen zu fahren ist sich selbst Gutes tun.
Erleben. Sich messen. Sich helfen. Sich schinden. Schwitzen, Frieren,
Leiden, Fluchen, Lachen. Alles, was den Radsport ausmacht – und das
Leben.